Studio (IKEA-hacked)

Posted on April 15, 2012

…oder die Tücken der Altbauwände
Eigentlich würde ich mich als Location-Fotograf bezeichnen. Ich spiele gerne mit dem Mix von vorhandenem Licht und Blitzlicht, und setze gerne Menschen in interessanten Locations in Szene. Allerdings reizt mich auch immer wieder die kontrollierte und zeitunabhängige Umgebung eines Studios. Zu dem Zweck habe ich schon seit Jahren schwarzen und weißen Papier-Hintergrund hier stehen, und ein Stativsystem um das Ganze aufzuhängen. Leider kam das Material eher selten zum Einsatz, da man doch immer mindestens eine halbe bis dreiviertel Stunde Aufbauzeit benötigt, nacher dann doch alles zu eng ist, und dann fehlt doch immer mindestens eines der Stative, auf dem der Hintergrund hängt.

Die Motivation

Da meine Lust auf Studio-Fotografie aber wieder sehr gewachsen ist, war der Plan schnell klar: Irgendwo daheim muß ein Hintergrundsystem an die Wand. OK – ich habe vor mittlerweile vier Jahren mein Büro von aus meiner Wohnung verbannt, um nicht permanent von Arbeit umgeben zu sein. Aber mit der Fotografie verhält es sich irgendwie anders. Sie ist zwar fester Bestandteil meiner Arbeit, aber auch irgendwie eine wichtige Leidenschaft (obwohl ich das meiner Arbeit an sich auch nicht absprechen würde). Im Büro ist aber leider zu wenig Platz, um sinnvoll ein Studio einzurichten…

Der Plan

Gut – Entscheidung gefasst – das Wohnzimmer wird etwas umgestellt, und ich kann locker meine 2,72m breiten Hintergrund-Papierrollen an der Wand befestigen, und habe rechts und links noch genug Platz, um Stative zu stellen. Mit guten 3m Deckenhöhe müßte die Höhe auch ganz gut ausreichen.
Also Material bestellt inkl. supertollen Schrauben und Dübeln, und los geht’s mit dem Bohren… soweit zum Plan. In der Praxis sieht das in einem Altbau leider nicht ganz so aus. Die Schrauben/Dübel passen nicht wirklich, und die Wand ist die ersten 5cm Bohrtiefe butterweich, und scheint ausschließlich aus feinem Sand zu bestehen.
Nach zwei Tagen Frust und der darauffolgenden Resignation fällt mir eine andere viel bessere Lösung ein. Bei IKEA gibt’s richtig günstige Autopole, die wunderbar geeignet sind, um den Hintergrund-Haken dran zu befestigen. Von Manfrotto gibt’s sowas auch; allerdings für gut 100€ mehr pro Stück.

Material

Aufbau

Endlich geht jetzt alles ganz schnell. Die ungefähre Position ausgemessen, der erste Stolmen-Pfosten steht und der Hintergrund-Haken ist auch gleich wie gedacht daran befestigt. Gut, meine Schrauben sind mit 25mm etwas kurz, die kann ich aber immernoch gegen 30er tauschen (und dann auch gleich Unterlegscheiben mit einbauen). Dann die Position der anderen Seite auf +/-5 cm festlegen und festschrauben. Das Hakensystem hat ca. 10cm Spielraum in der Breite, wodurch man die Pfosten nicht superexakt aufstellen muß – das kommt meinen Heinwerker-Talenten sehr entgegen 🙂 Papier-Rolle hochgehoben und eingefädelt, und schon kann’s losgehen mit dem Fotografieren – naja, vorher noch das Chaos aus Werkzeug, Stativen, Leiter usw. wegräumen…

Ausblick

Mein neues Studio-Wohnzimmer hat übrigens zwei West-Orientierte Fenster, die nachmittags ein wunderschönes warmes Licht von links auf meinen Foto-Hintergrund werfen. Mal sehen, was sich damit alles anstellen lässt.

Und hier noch ein paar Bilder zum Aufbau

Der Hintergrundhaken passt optimal an zwei „Stolmen Endbeschläge“ (mit M6x30 Schrauben)

Der Endbeschlag wird normalerweise von zwei Inbus-Schrauben gehalten (rechts)…

Verstellung am Fuß zum klemmen der Stütze nach dem ungefähren Einpassen

Fertig!

One Response

  1. Nikon 85mm f1.8 - synczeit|*
    27.06.2013

    […] der unscharf abgebildeten Bereiche des Bildes. Um das Darzustellen und zu vergleichen habe ich im Studio eine Lichterkette aufgehängt und die Kamera in ca. zwei Metern Entfernung aufgestellt. Der Fokus […]

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